Foto: Uwe Spille
Bericht von Thomas Gressner, veröffentlich beim BTFB.
Die Männer-Nationalmannschaft der Faustballer hat die Europameisterschaft, die vom 21. bis 24. August in Frauenfeld (Schweiz) stattfand, zum fünften Mal in Folge gewonnen. Neu im Team und überragender Spieler war Schlagmann Timon Lützow von der Berliner Turnerschaft.
Nach der letzten Weltmeisterschaft musste sich das deutsche Faustballteam aufgrund des Ausscheidens vieler Spieler neu aufstellen. Gerade im Angriff wurden durch das Aufhören von Jahrhundertschlagmann Patrick Thomas die Karten neu gemischt!
Er kam sah und siegte
Erstmalig wurde Timon Lützow von der Berliner Turnerschaft in den Vorbereitungskader eingeladen und dort wusste der 1,96 m große Schlagmann zu überzeugen. Er brachte seine aktuelle Form auf das Feld, so dass Bundestrainer Olaf Neuenfeld ihn zur Europameisterschaft nominierte.
Die internationale Faustballgemeinschaft hatte Österreich, nach dem Umbruch im deutschen Team, den Titel zugetraut, aber bereits in der Vorrunde konnten die deutschen mit einer geschlossenen Teamleistung gegen alle gewinnen.
Im Interview nach einem Spiel wurde Timon Lützow vom moderierenden ehemaligen Schweizer Nationaltrainer gefragt, „wer er denn eigentlich ist, wo er herkommt und warum die internationale Faustballgemeinschaft ihn noch nicht gesehen hatte“.
Das spricht für die sportliche Entwicklung von Timon Lützow und dem Team der Berliner Turnerschaft, die sich seit einigen Jahren in der 1. Bundesliga messen und es auch in der letzten Feldsaison zur Deutschen Meisterschaft geschafft haben.
Bei der Europameisterschaft im Schweizerischen Frauenfeld wurden die Spiele von Viertel- und Halbfinale souverän gewonnen, so dass das Team Deutschland ungeschlagen im Endspiel gegen das vorab favorisierte Team Österreich stand.
In diesem spannenden und hochklassigen Spiel lief Team Deutschland mit Timon Lützow als Dreh- und Angelpunkt mit der Angabe und dem Rückschlag betraut, zunächst einem Rückstand hinterher. Bei hohen Temperaturen von 33 Grad und einer Gesamtspielzeit von über zwei Stunden hatte Team Deutschland den Vorteil vom breiteren Kader.
Mit einem international noch nie gesehenen Wechsel aller fünf Spieler auf dem Platz hatte Trainer Neuenfeld die Österreicher verwirrt. Es wurden neue Kräfte frei und mit Erreichen der ersten Führung zum 3:2 nach Sätzen auch belohnt. In diesem Endspiel wurde auf vier Gewinnsätze gespielt, Österreich wurde wieder stärker und glich aus.
Zum entscheidenden siebten Satz wechselte Team Deutschland noch einmal durch und der Berliner Lützow übernahm wieder die volle Verantwortung. Mit präzisen Angaben und vielen hochklassigen Aktionen auf beiden Seiten näherten sich beide Teams dem Satzende im Gleichschritt. In der Verlängerung des Satzes zeigte sich die Nervenstärke des Berliners, der in der Angabe immer wieder direkt punktete.
Mit einem 12:10 im Entscheidungssatz konnte Deutschland, auch dank eines sehr starken und abgeklärten Berliners Timon Lützow den Europameistertitel bejubeln.
Herzlichen Glückwunsch!
Thomas Greßner
Fachwart Faustball