Faustball, oft als der Urgroßvater des Volleyballs bezeichnet, ist wohl eine der ältesten Sportarten weltweit, mit einer Geschichte, die den Sport sowohl geprägt als auch in der Entwicklung behindert hat. Heute zählt die Sportart zu einer der schnellsten Ballsportarten weltweit.
Begonnen hat alles mit einem Lederball in Italien drei Jahrhunderte vor Chr., wo ein Lederball mit Fäusten und Armen gespielt werden sollte.
Erst 1870 kam der Sport durch Georg Weber nach Deutschland und wurde immer mehr publik. In Deutschland betrieben es vorwiegend Turner als Ausgleich, weshalb der Faustball hier auch schnell als eine Turnsportart angesehen wurde. So gab es auf dem Turnfest 1885 die erste offizielle Vorstellung und neun Jahre später das erste verfasste Regelwerk.
Die nächsten Jahre verbreitete sich der Sport immer weiter in Deutschland, sodass im Zuge eines Turnfestes 1913 die erste Deutsche Meisterschaft vor über 60.000 Zuschauern gespielt wurde.
Im folgenden Ersten Weltkrieg geriet die Sportart etwas in Vergessenheit und in der Zeit von 1914-1920 wurden keine weiteren Deutschen Meisterschaften ausgetragen. Nach dem Krieg gewann die Sportart wieder zunehmend an Popularität, sodass auch erste Frauenmeisterschaften gespielt wurden und 1927 bereits 12.000 Teams im organisierten Faustballsport gemeldet waren.
Der Zweite Weltkrieg stoppte die Entwicklung des Sports wieder und somit war es erst ab 1947 wieder möglich regelmäßige Deutsche Meisterschaften auszutragen.
Heute wird Faustball hauptsächlich in Europa, Südamerika sowie vereinzelt in Nordamerika, Afrika und Asien gespielt. Zu den größten Faustballnationen gehören Deutschland, Brasilien, Schweiz und Österreich.
Faustball ist ein Rückschlagspiel und ist vom Aufbau Volleyball sehr nahe. Wichtigster Unterschied: Der Ball darf nach jeder Ballberührung den Boden berühren.
Je Spielzug wird der Ball meist 3 mal von einem Team gespielt (Annahme, Zuspiel, Angriff), doch darf der Ball nur von verschiedenen Spielern gespielt werden.
Man spielt mit 5 Feldspielern, die in verschiedenen Formationen auf dem 20m x 25m Feld (ab der U16) verteilt sind. Die Spielfeldgröße ist je nach Altersklasse verschieden.
Die beiden Spielfeldhälften werden durch ein Band (Rot-Weiß) in 2m Höhe (an Altersklasse angepasst) getrennt.
Ziel ist es, den Ball so über das Band zu spielen, dass das gegnerische Team den Ball nicht aufnehmen kann. Der Ball darf nur im Feld aufkommen, der Spieler, der den Ball in Aus spielt macht einen Fehler und bringt dem Gegner einen Punkt. Außerdem darf das Band nicht von den Spielern oder dem Ball berührt werden.
Man spielt in den meisten Klassen auf zwei Gewinnsätze bis elf. In der 1. Bundesliga spielt man auf fünf Gewinnsätze.