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BT II punktet doppelt

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Aller Abstiegssorgen ledig gingen die Jungs der BT II in diesen letzten Spieltag. Tabellarisch war weder nach oben noch nach unten etwas möglich. Als letztes Ziel stand noch ein „ausgeglichenes Punktekonto“ auf dem Plan. Und nach dem Sieg gegen den VfK beim letzten Spieltag hatte die Mannschaft gezeigt, dass auch ein Sieg gegen die „größeren“ Gegner möglich ist. Also ran an den Feind. Der erste Satz verlief leider wie so oft. Einigermaßen mitgehalten, aber zu viele Eigenfehler aus der Angabe durch Linus und ein paar Stockfehler machten es dem Gegner leicht den ersten Satz zu gewinnen. Und trotz der vielen Fehler war der Satz nicht so deutlich wie befürchtet. 11:7 für Bademeusel, aber Hoffnung lag in der Luft.

Die Sätze 2 und 3 zeigten, was in der Mannschaft des Aufsteigers steckt. Aufbauend auf eine sichere Abwehr (der Begriff „Berliner Mauer“ wurde neu definiert) wurde das Angriffsspiel immer präziser und druckvoller. Julian hat einen sehr guten Tag erwischt. Linus‘ Angaben waren gewohnt sicher und zeigten dem Gegner, dass er sich nicht auf weitere Eigenfehler der Berliner verlassen konnte. Das setzte sie unter Druck und sorgte bei den Brandenburgern ebenfalls für einige Fehler im Angriffsspiel. Beide Sätze konnten die Berliner sehr sicher und souverän für sich entscheiden. Im vierten Satz sah es lange so aus, als ob der Aufsteiger die Sache in vier Sätze erledigen könnte. Aber beim Stand von 10:7 konnten alle drei Matchbälle nicht genutzt werden. Aus den Angriffen wurde zu wenig Druck aufgebaut und schon gar kein Punkt erzielt. Mit jedem Punkt erstarkten die Bademeuseler weiter und gewannen diesen umkämpften Satz mit 13:11. Eigentlich lag nun der psychologische Moment auf Seiten der Gastgeber. Aber die positive Entwicklung der zweiten Mannschaft der BT zeigt sich nicht nur in besserem Spiel und besseren Ergebnissen, sondern auch in der Mentalität. In der Hinrunde hätte man vielleicht die Köpfe hängen lassen und den 5. Satz „abgeschenkt“. Nicht so in der Rückrunde. Man machte einfach weiter wie bis zum 10:7 im vierten Satz. Die „Berliner Mauer“ stand, das Aufbauspiel war aus allen Positionen solide bis gut (wir wollen ja nicht übertreiben) und durch einen regelmäßigen Wechsel beim Rückschlag ließ der Aufsteiger den Gastgebern nicht den Hauch einer Chance. Der zweite Satzball (5. Matchball) konnte durch einen Anschlagpunkt von Linus zum 11:6 verwandelt werden.

SG Bademeusel – Berliner Turnerschaft II 2:3 (11:7 8:11 8:11 13:11 6:11)
Es spielten: Julian Scharf, Linus Richter, Matthias Menche, Hendrik Schlegel, Jakob Lützow

Tolle Leistung des Aufsteigers, denn gegen Bademeusel haben ja schon ganz andere Mannschaften in dieser Saison verloren.

Das war ja klar. Den Tabellenvierten (Bademeusel) gerade abgefertigt. Freude überall. Nun gegen den sieglosen Tabellenletzten aus Meck-Pom. Was soll denn da schief gehen? Antwort: Alles !!!!

Jeder ein paar Prozent weniger, jeder mindestens ein Stockfehler, Angabefehler in rauen Mengen und ein Gegner ohne Druck (die wollten ihren ersten Sieg). Das reicht. Als Linus den Satz mit einem krachenden Angabefehler beendete und die Güstrower ihn mit 11:7 gewannen, waren alle froh, dass dieser „Scheißsatz“ zu Ende war, ohne dass sich jemand verletzt hatte.

Also schütteln und weiter geht`s. Das eigene Spiel finden und gegenhalten. Es war klar, dass jeder Punkt verdient werden musste. Erschwerend kam hinzu, dass man gegen Güstrow nie in einen Spielrhythmus kommt, da die Mannschaft vom Tabellenende „Ente oder Trente“ spielt. Entweder Punkt oder Fehler. Selber erzielte Punkte sind da Mangelware. Im zweiten Satz entwickelte sich ein spannendes Spiel. Die Güstrower ließen die Berliner nicht wegziehen und die Berliner hatten sich noch nicht ganz auf das unorthodoxe Spiel des Gegners eingestellt. Auch spielte der Tabellenletzte nicht wie ein solcher. Es zeigte sich recht deutlich, dass es für die Hauptstädter schwer ist aus den eigenen Angriffen konsequent Punkte zu erzielen. Der Satz ging in die Verlängerung und wie so viele knappe Sätze in der Saison konnte die BT II auch diesen für sich entscheiden (14:12). Das war der Türöffner. Man war wieder im Spiel. Regelmäßige Wechsel beim Rückschlag und eine sensationelle Abwehrleistung insbesondere von Hendrik und Florian brachten der Mannschaft die verlorene Sicherheit zurück. Mit 11:6 ging der 3.Satz an die Berliner. Die Geschichte des 4.Satzes ist schnell erzählt. Start- Ziel- Sieg der BT II. Begünstigt durch viele Eigenfehler der Güstrower und nun auch konsequente Punkte aus dem eigenen Angriff ging der Satz klar und deutlich mit 11:4 an die Aufsteiger der BT.

Berliner Turnerschaft II – Güstrower SC 09  3:1 (7:11 14:12 11:6 11:4)
Es spielten: Julian Scharf, Linus Richter, Matthias Menche, Hendrik Schlegel, Florian Bucher

Die Saison war beendet. 16:16 Punkte. Wer hätte das gedacht? Eine solide Hinrunde und eine bärenstarke Rückrunde mit Siegen über Bademeusel und dem Verein für Körperkultur sorgten für eine sehr erfolgreiche erste Bundesligasaison. Auf ein Neues dann in der Hallensaison 2017/2018.

Ein großer Wermutstropfen wartete dann aber vor der Halle auf die Berliner, oder wartete halt nicht mehr. Der neue VW-Bus von Julian ist während der Spiele gestohlen worden. Das klingt wie ein Klischee, aber es war wahr: Kurz vor Polen, Bus gestohlen. Nach dem Motorschaden seines ersten Busses, dem selbst verursachten Totalschaden des Autos seiner Mutter war das nun das dritte „verbrauchte“ Auto in einer Saison. Der Titel „Pechvogel der Saison“ ist ihm sicher.